Obwohl die Wohnraumproblematik seit über 10 Jahren ein grosses Problem ist, hat der Regierungsrat lange mit Massnahmen auf sich warten lassen. Die Alternativen-die Grünen nehmen den Massnahmenplan «Wohnpolitische Strategie 2030» enttäuscht zur Kenntnis. Denn die wirklich griffigen Massnahmen lehnt der Regierungsrat aus purer Ideologie ab.

Obwohl die Regierung im Bericht den preistreibenden Effekt ihrer Tiefsteuerpolitik anerkennt, weigert sie sich, bei dieser Grundproblematik anzusetzen. Im Gegenteil, mittelfristig wird sich die Wohnsituation sogar noch verschlimmern, da die Regierung Subventionen von hunderten Millionen für Grosskonzerne plant (Umsetzung OECD-MIndessteuer) und das neunte Steuerrevisionspaket den Kanton für Superreiche noch attraktiver macht.  

«Die Regierung ist nicht bereit, die aktuelle Politik kritisch zu hinterfragen und wirklich etwas zu ändern» betont Luzian Franzini, Co-Präsident der Alternativen-die Grünen. Während die geplanten Massnahmen gegen die Wohnungsnot noch sehr wage sind, sind konkrete Verschlechterungen mit einem Anheizen der Steuerattraktivität sehr konkret und werden nächstens ins Parlament kommen. 

Mit ideologischen Begründungen lehnt der Regierungsrat diverse Instrumente ab, welche andere Kantone erfolgreich nutzen. So will sie kein Vorkaufsrecht für die Gemeinden, obwohl die gemeinnützigen Wohnbauträger nebst der Finanzierungsproblematik vor allem Mühe haben, überhaupt an Immobilien und Bauland zu kommen. Und obwohl der Kanton Zug auf 3 Milliarden Eigenkapital sitzt, will der Zuger Regierungsrat kein Geld in einen Wohnbaufondsinvestieren, um eine wirklich aktive Bodenpolitik zu betreiben und Wohnungen aktiv der Spekulation zu entziehen. Dabei haben bereits die Kantone Fribourg, Genf, Basel Stadt und die Stadt Zürich genau solche Fonds und können so gemeinnützige Bauträger gezielt unterstützen. Auch die Subjekthilfe soll laut dem Regierungsrat lediglich verändert aber in ihrer Summe nicht ausgebaut werden.

Die Massnahmen fokussieren sich einseitig auf Deregulierung für Bauherren und nehmen private Akteure kaum in die Pflicht. Zudem ist auch nach all diesen Jahren der Planung noch immer unklar, wie viel Geld in die Wohnbauförderung investiert werden soll. Positiv erachtet die ALG hingegen die Erkenntnis der Regierung, dass Förderung von Wohneigentum unrealistisch ist. Denn wie auch der Regierungsrat zugegeben hat, ist Eigentum im Kanton Zug lediglich für 5% erschwinglich. Die ALG wird weiterhin effektivere Massnahmen fordern und die geplanten Steuerpakete mit allen Mitteln bekämpfen.