Fraktionsbericht Alternative – die Grünen für den Kantonsrat vom 2.10.2025
Weiterhin prüfungsfrei an die Kanti – der Gegenvorschlag schiesst über das Ziel hinaus
Es ist selten, dass auf eine 2. Lesung im Kantonsrat gerade fünf Änderungsanträge zu einem Geschäft eingehen. Das zeigt, dass der Gegenvorschlag zur Gesetzesinitiative nicht ausgereift ist. Der Gegenvorschlag sieht ein prüfungsfreies Übertrittsverfahren vor – das ist gut. Er verlangt aber deutlich mehr Prüfungen zur besseren Eichung der Notengebung. Ab der vierten Klasse der Primarschule bis zur dritten Oberstufe sollen 22 Prüfungen als kantonale Leistungstests in Mathematik und Deutsch durchgeführt werden – das schiesst über das Ziel hinaus.
Wir haben den Antrag eingereicht, diese Leistungstests nur in der Primarschule durchzuführen. Die Oberstufe kennt bereits den Stellwerktest, der gezielt als Berufsvorbereitung verwendet wird. Wir unterstützen auch den Antrag, dass die Umsetzung des Gegenvorschlages von einer Fachgruppe begleitet wird. Und wir haben den Antrag eingereicht, dass die Leistungstests so durchgeführt werden, dass sie den Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrpersonen eine Orientierung über den Lernstand geben – ohne zusätzlichen Notendruck zu erzeugen.
Und wir wollen keine Gymnasialquote. Eine Zugangsregelung ist undemokratisch und das Gegenteil von Chancengleichheit.
Wir haben im Kanton Zug eine gute Schulkultur. Sie basiert auf Kooperation zwischen Eltern, Schüler und Lehrpersonen. Dazu ist Sorge zu tragen.
Vroni Straub, Kantonsrätin, CSP, Fraktion ALG, vroni@vronistraub.ch